Über den SVS Griesheim

 

Auch sechs Jahrzehnte nach seiner Gründung erzielt die Fußball-Abteilung des SV St. Stephan die größte Außenwirkung des Vereins bei der Griesheimer Bevölkerung. Andere Sportarten haben sicherlich, was die Leistungen betrifft, bereits gleichgezogen, oder den Fußball gar schon überflügelt. Dennoch wird das Abschneiden der aktiven Fußballer immer noch besonders kritisch betrachtet.

Da die Entwicklung der Abteilung bereits in den Fest-Schriften zum 25-, 40- und 50-jährigen Jubiläum schon ausführlich dargestellt wurde, soll das Geschehen der ersten fünfzig Jahre an dieser Stelle nur kurz umrissen werden.

Nachdem der SV St. Stephan, unter dem Namen SV 1953 Darmstadt-St. Stephan gegründet wurde, konnte man in der ersten Spielzeit zunächst nur außer Konkurrenz am Rundenbetrieb der B-Klasse mitspielen. Bis 1956 spielte man in dieser Liga, ehe der erste Aufstieg gelang. In den Jahren bis 1975 konnte man sich, bis auf einen Abstieg im Jahr 1960, der jedoch im Folgejahr korrigiert wurde, in dieser Klasse etablieren. Die Saison 1975/76 endete, nach einer radikalen Verjüngung, mit dem Abstieg in die B-Liga, die man erst wieder 1978 unter dem damaligen Trainer Bopp, mit dem erneuten Aufstieg verließ. Unter den Trainern Murmann, Hermann, Kunz und Buchta erzielte das Kleeblatt-Team zumeist vordere Platzierungen. In der Saison 1987/88, mit der Verpflichtung von Spielertrainer Uwe Hahn, gelang erstmals der Aufstieg in die Bezirksoberliga. Als Hahn, aus beruflichen Gründen, 1991 von Karl-Heinz Seyffer abgelöst wurde, konnte man den Fall in die Bezirksliga West nicht vermeiden. In den folgenden Spielzeiten versuchten sich die Trainer Uwe Hahn, Erich Schmiedl und Axel Kosmala am Wiederaufstieg. Nachdem Kosmala während der Saison 1997/98 das Handtuch warf, übernahm Rainer Wirth den vakanten Posten, konnte über die Relegation den Abstieg in die A-Klasse allerdings nicht verhindern. Da das Team in der Saison 1998/99 auch in dieser Liga in Richtung Tabellenkeller abdriftete, wurde bereits im Herbst Willi Bernecker als Trainer verpflichtet, der den erneuten Abstieg vermeiden konnte und sein Team in den folgenden Jahren stabilisierte. Zur Spielzeit 2001/02 wurde mit Dieter Bierhals ein Spielertrainer verpflichtet, der das Kleeblatt-Team unmittelbar zurück in die Bezirksliga West führte, die man in der darauf folgenden Saison mit dem 9. Tabellenplatz abschloss, doch in der Saison 2003/04 holte man nur 14 Punkte und musste zurück in die A-Klasse. In den folgenden Jahren wurde ein Neuaufbau unter Trainer Ingo Hölzel mit der Integration einiger aus der eigenen Jugend stammenden Nachwuchskräften in Angriff genommen. Die Platzierungen blieben allerdings eher durchwachsen. Auch der Wechsel zum Trainer-Duo Marcel Schäfer und Jürgen Holasek, die zuvor sehr erfolgreich im Jugendbereich tätig waren, brachte keine entscheidende Besserung. Im Frühjahr 2008 übernahm Robert O’Neal die Verantwortung für die letzten Spiele und verhinderte den drohenden Abstieg. Erst mit der Verpflichtung von Marco Schmiedl als Spielertrainer, änderte sich beim SVS die Situation. Gleich in seiner ersten Spielzeit als Trainer erreichte er mit seiner Mannschaft den 5. Tabellenplatz. In der anschließenden Saison 2009/10 wurde der erhoffte Aufstieg in die Kreisoberliga realisiert. Über die Relegation gegen Opel Rüsselsheim und Olympia Biebesheim, schaffte man die Rückkehr in diese Spielklasse. Ein weiteres Highlight konnte man in dieser Saison im Pokal setzen. Gegen den SC Viktoria Griesheim gelang im Darmstädter Kreispokal ein 3:2-Erfolg.Im ersten Jahr schaffte man in der Kreisoberliga mit dem 7. Platz auf Anhieb ein sehr achtbares Ergebnis. Der SVS wollte mit Spielertrainer Audenzio Musci das Ziel, Aufstieg in die Gruppenliga, forcieren. Auch unter seiner Verantwortung konnte man den Nachbarn Viktoria im Kreispokal mit 3:1 besiegen. Kurz nach der Winterpause war allerdings für Musci der Trainer-Job bei den Stephanern schon wieder Geschichte. Unter Interims-Coach Ali Talib belegte man zum Ende der Saison 2011/12 einen guten 6. Tabellenplatz. Der, für die Spielzeit 2012/13 verpflichtete neue Trainer Michael Allers erwies sich von Beginn an als Glücksgriff. Man spielte eine überragende Hinrunde und belegte mit fünf Punkten Vorsprung Platz eins der Tabelle. Dieser wuchs bis Anfang März sogar noch bis auf fünfzehn Zähler. In den letzten Spielen büßte man zwar noch an Vorsprung ein, konnte jedoch am vorletzten Spieltag mit einem 8:0-Erfolg bei Absteiger SKG Ober-Beerbach, die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Gruppenliga klar machen.

Die Reserve-Mannschaft des SVS spielt seit dem Jahr 2003 um Punkte. Im Kreis Darmstadt wurde in diesem Jahr eine zweite C-Liga installiert. In der Gruppe II belegte das Team um Trainer Jens Rexhaus auf Anhieb den 5. Rang. Im Folgejahr übernahm Axel Wicht die Verantwortung für die Zweite. Unter seiner Führung gelang zweimal hintereinander ein achter Tabellenplatz, der in der Saison 2005/06 zur Qualifikation für die nun eingleisige C-Liga reichte. Im ersten Jahr wurde man Zehnter, in den beiden darauf folgenden Spielzeiten jeweils Sechster. Zur Saison 2008/09 übernahm Robert O’Neal die Verantwortung für die Stephaner Reserve. Wie unter seinem Vorgänger landete er mit der Mannschaft auf dem sechsten Platz. Im Folgejahr verbesserte man sich auf Position fünf und in der Saison 2010/11 sogar auf Platz zwei, der zum Aufstieg in die B-Klasse berechtigte. Dort spielte man aber auch nur eine Saison, denn als Zweiter schaffte man den Durchmarsch und stieg man in die A-Klasse auf. In dieser Liga mussten dann in der gerade abgelaufenen Saison ständig Top-Leistungen abgerufen werden, um die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Durch eine Niederlagen-Serie zum Ende der Saison, stieg man allerdings nach nur einer Spielzeit wieder ab.

Im Jahr 2010 formierte sich beim SV St. Stephan zudem noch eine dritte Mannschaft. Diese setzte sich aus Zweitmannschafts-Spielern aber auch einigen Talenten zusammen, die die Fußball-Schuhe für einige Jahre an den Nagel gehängt hatten. Unter Trainer Axel Wicht nahm man den Spielbetrieb in der D-Liga auf und wurde am Ende der Saison Siebter. Schon in ihrer zweiten Spielzeit gelang mit dem zweiten Tabellenplatz der Aufstieg in die C-Klasse. Als sich Trainer Wicht im Herbst 2012 zurückzog, verpflichtete man in der Winterpause Jürgen Schmitt als Trainer, der die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzte. Nach Abschluss der Spielzeit belegte man einen ausgezeichneten dritten Tabellenplatz.

Mit der Einweihung des Kunstrasenplatzes im Jahr 2009 hat der SV St. Stephan sich auch nach außen für die Zukunft aufgestellt. Auf dem Gelände des SVS entsteht zudem der Generationen-Aktiv-Park, der noch im Jubiläums-Jahr eingeweiht wird. Außerdem wird darüber nachgedacht, ein neues Funktions-Gebäude zu errichten.

Die Forderung an die Jugend-Abteilung für junge talentierte Fußballer zu sorgen, die auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass die aktiven Mannschaften einen Stamm von „echten“ Stephaner Eigengewächsen aufweist, wurde bereits in den letzten Jahren umgesetzt. Umgekehrt bieten die drei Aktiven-Teams für Nachwuchs-Kräfte je nach Ausprägung des Talents jedes Einzelnen, ein ideales Auffangbecken, um den geliebten Sport auch über den Jugend-Bereich weiter ausüben zu können.